RAMSEIER Erlebniswelt – PENGland kreierte ein Besucherzentrum für alle Sinne

Der Spagat zwischen kurzen und knappen Inhalten bis zu einem Detailgrad, der keine Fragen offenlässt, ist enorm gross. Und genau diese Herausforderung war zentral, als die Full-Service-Agentur PENGland das Briefing des Obst- und Fruchtsaftproduzenten RAMSEIER Suisse AG in der Hand hielt. Es galt ein Besucherzentrum zu entwickeln, das auf Jung und Alt gleichermassen anziehend wirkt. Die kreativen Köpfe konzipierten eine authentische und unterhaltsame Erlebniswelt und liessen sich dabei auch von den besonderen Umständen rund um Covid-19 nicht beirren.

Die RAMSEIER Obstsäfte sind den meisten Schweizerinnen und Schweizern ein Begriff. Viele haben den leckeren Süssmost, den sauren Most oder die Apfelschorle schon getrunken. Wie aufwändig der Prozess des Mostens - also der Obstsaftproduktion - aber tatsächlich ist, wissen die wenigsten. Genau das will die neue Erlebniswelt ändern: Die Besucherinnen und Besucher tauchen in eine Welt voller Düfte und Geräusche der Natur ein, erfahren welche «Superfrucht» der Apfel ist, lernen die Geschichte und die Produktion des Gastgebers kennen und können die Ergebnisse im Hofladen degustieren. Für die Planung und Umsetzung des Besucherzentrums zuständig war die Luzerner Full-Service-Agentur PENGland. Sie haben Wissenswertes und Unterhaltsames miteinander verbunden und das in einer visuell enorm ansprechenden Kulisse.

 

Die Konzeption der RAMSEIER Erlebniswelt entstand auf dem weissen Brett

Zwei Polydesign3D-Lernende ergänzen das Team

«Erlebnisarchitekten» nannte Simon Albisser, der Gründer der Luzerner Full-Service-Agentur PENGland, sein rund 17-köpfiges Team, das aus engagierten Frauen und Männern der Bereiche Projektleitung, Konzeption, Design und Produktion besteht. Das war vor zwei Jahren, als wir über die kreativen Köpfe und ihr neu entwickeltes Kinderparadies «Purzelbaum» im Migros Zugerland in Steinhausen berichteten. Seither ist vieles geblieben, wie es war und doch hat sich einiges verändert, wie Tabea Lutz, die Leiterin Kreation, berichtet: «Wir bieten unseren Kundinnen und Kunden nach wie vor den Full-Service an. Dazu gehören unsere drei Fachrichtungen Raum, Messe und Event. Der Fokus liegt jedoch immer mehr im Bereich Raum: Wir entwickeln hauptsächlich Erlebniswelten oder Kinderparadiese und sind im Innenausbau tätig – vordergründig im Office- oder Gastronomiebereich.» Die täglichen Arbeiten sind zwar immer noch dieselben, aber wie bei den meisten Betrieben hat sich das Umfeld im letzten Jahr aufgrund von Corona verändert: «Wenn möglich arbeiten wir im Home Office, sind jedoch miteinander stetig im digitalen Austausch. Falls es für eine Arbeit doch ein persönliches Treffen benötigt, sind wir mit dem nötigen Abstand und Masken unterwegs», erzählt die junge Luzernerin. Zudem gehören neu zwei Polydesign3D-Lernende mit Fachrichtung Kreation zum Team.


Diverse Skizzen wurden im Rahmen des Ideenfindungsprozeses angefertigt

«Ideen werden erarbeitet, diskutiert, verworfen und weiterentwickelt»

Den Prozess für die Entwicklung ihrer Produkte teilt das Team von PENGland jeweils in verschiedene Phasen ein – angefangen vom Bedürfnis der Kundinnen und Kunden, der Analyse, der Kreation, der Realisation, dem Erlebnis und der Nachbearbeitung. Ausgangspunkt jedes Projektes ist das Kundenbedürfnis, dass es zu verstehen gilt. Anschliessend entwickelt das Team die massgeschneiderte Lösung. In der zweiten Phase gehen die kreativen Köpfe auf Entdeckungsreise und tauchen in die Welt der Kundinnen und Kunden ab. «Die Analyse und Entscheidung für die optimalen Plattformen sind Basis für eine erfolgreiche 3D-Kommunikation. Wir wollen das Zielpublikum umfassend kennenlernen und verstehen, bevor wir uns an die Ideenfindung machen», erzählt Tabea Lutz. Beim RAMSEIER-Projekt standen zentrale Fragen im Raum, wie «Was sollen die Besucherinnen und Besucher erleben?», «Welche Werte sollen vermittelt werden?», oder «In welcher Form findet das Erlebnis statt?» Tabea Lutz bezeichnet diese Phase als besonders intensiven Prozess, bei dem viele Inspirationen im Zentrum stehen, die es überall zu entdecken gibt: «Ideen werden erarbeitet, diskutiert, verworfen und weiterentwickelt. Zudem erarbeiten wir eine Zielformulierung, die uns im Verlauf des Projekts als Leitfaden dient.»

In der Umsetzungsphase arbeitete das PENGland-Team eng mit dem Architekten, der das Gebäude der Erlebniswelt geplant hatte, zusammen

Aktiver Austausch mit allen Sparringpartner als Basis für eine erfolgreiche Umsetzung

Auf der erarbeiteten Basis und mit dem erworbenen Wissen startet das Team in die Konzeptionsphase. Die Leiterin Kreation erzählt: «Allmählich gelangen wir vom „Alles ist möglich“-Start zum ausgereiften und durchdachten Konzept, das sich wie ein roter Faden durch das Design des Raums, der Medien und der Besuchererlebnisse zieht. Aus Botschaften erzählen wir eine Geschichte.» Ziel ist es, den Inhalten eine gemeinsame Form zu geben, die das Unterbewusstsein anspricht und neue emotionale Zugänge zu komplexen Themen öffnet, denn ein schöner Auftritt reicht nicht für eine erfolgreiche Kommunikation.
In der anschliessenden Realisationsphase ist es den erfahrenen Erlebnisarchitekten, zu denen unter anderem Polydesigner3D, Innenarchitekten, Schreiner und Elektroinstallateuren gehören, äusserst wichtig, dass ihr Konzept auch so umgesetzt wird, wie geplant. Der aktive und konstante Austausch mit allen Sparringpartnern ist ihnen daher enorm wichtig, um ein zielgerichtetes Endresultat zu erreichen. Tabea Lutz kennt das Erfolgsrezept: «Unsere Umsetzungskompetenz zeichnet sich mit Projektmanagementwissen, Erfahrung, Unabhängigkeit, geeigneten Spezialisten, eingespielten Partnerschaften, Qualität und Effizienz aus.»

Die Kunstmaler zauberten am Schluss mit ihren Farben charakteristische Erlebnisspuren auf die überdimensional grossen Objekte

Nach dem Einzug in den Rohbau blieben 4 Monate bis zur Eröffnung

Der Projektleiter Martin Bussmann erinnert sich an die Umsetzungsphase: «Wir arbeiteten sehr eng mit dem Architekten, welcher die Gebäudehülle der Erlebniswelt plante, zusammen. Zuerst erstellten wir mit ihm einen Zeitplan und definierten die Arbeiten, welche er für uns vorbereiten sollte, so, dass wir reibungslos übernehmen konnten. Als dann der Tag X kam und wir in den «Rohbau» einziehen konnten, hatten wir vier Monate Zeit bis zur Eröffnung.» Die verschiedenen Zimmermannsarbeiten, wie ein überdimensionierte Zuber, eine Harasse fürs Kino oder zwei Fassaden für das Produktionshaus und den Hofladen wurden vor Ort erstellt und zusammengebaut. Ebenfalls vor Ort entstanden zudem die riesigen Objekte, wie ein Ast an der Decke beim Eingang, zwei überdimensional grosse Äpfel und Apfelbäume. Dies bedurfte einer guten Koordination untereinander. Nachdem die gröberen Arbeiten erledigt waren, ging es an den Innenausbau und an die technischen Installationen für Licht, Bild, Ton und Duft. Die Tapeten wurden gehängt, Bodenbeläge mussten verlegt werden, die Degustationsanlage sowie die Fotostation wurden installiert und der Schreiner montierte die letzten Möbel. Nun entfaltete der Raum die erste Wirkung. Dann kam der grosse Moment der Kunstmaler. Jedes Gebäude und Objekt erhielte charakteristische Erlebnisspuren: «Dazu kamen unsere Dekorationen, welche wir zum Teil aus dem Fundus von RAMSEIER beziehen konnten und so fing die Erlebniswelt allmählich an zu leben. Zum Schluss montieren wir alle Klappen, Schilder und Informationsträger, leuchteten die Erlebniswelt ein und durften die Gäste zum Testlauf begrüssen», erzählt Martin Bussmann begeistert.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die Erlebniswelt bietet Jung und Alt unvergessliche Eindrücke und spricht alle Sinne an

Interaktive Erlebniswelt, bei der die Besucherinnen und Besucher selbst zu Akteuren werden

Um den Besucherinnen und Besuchern ein unvergessliches Erlebnis zu garantieren, hat das PENGland-Team in der RAMSEIER Erlebniswelt modernste Interaktion eingebaut und macht sie selbst zu Akteuren der Geschichte. Die Botschaften sind einfach, verständlich und direkt, so dass sie in positiver Erinnerung bleiben. Nach dem Erlebnis ist vor dem Erlebnis und deshalb begleiten die Erlebnisarchitekten ihre Kunden auch nach der Eröffnung noch, indem sie proaktiv kleine und grössere Updates an der Erlebniswelt vornehmen.
Für Tabea Lutz war das RAMSEIER-Projekt einzigartig und sie schmunzelt rückblickend: «Wir durften die Erlebniswelt von Grund auf konzipieren, planen und bauen. Wenn man sich über einen gewissen Zeitraum so intensiv mit der Materie auseinandersetzt und in einer sehr engen Zusammenarbeit mit dem Kunden steht, fühlt man sich schon bald selbst als «Moster».»
Ihr persönliches Highlight ist der erste Raum in der Erlebniswelt mit den überdimensional grossen Elementen: «In einer künstlerischen Umsetzung und mittels Mikrokosmos befinden wir uns mitten in einer Baumkrone. Die Natur ist immens gross um uns herum. Wir sind ganz klein und bekommen hautnah mit, wie ein riesiger Baum in den Himmel wächst. Ein Start in die Erlebniswelt, bei welchem wir die Besucherrinnen und Besucher entschleunigen und staunen lassen.»


Die Eröffnungsfeier fiel aufgrund von Covid-19 aus – aber ein Erfolg ist die Erlebniswelt trotzdem

Um die Ziele des Besucherzentrums zu erreichen, testeten verschiedene Gruppen die RAMSEIER Erlebniswelt im Vorfeld auf Herz und Nieren. So konnten die definierten Ziele teils sogar übertroffen werden. Natürlich gibt es bei solchen Grossprojekten auch immer Herausforderungen zu meistern. Sehr wichtig ist den Erlebnisarchitekten eine offene und partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen allen Gewerken und Beteiligten. Und umso schöner ist es zudem, wenn die Zusammenarbeit harmoniert. Dem Team ist es wichtig, proaktiv Lösungen für auftretende Probleme zu entwickeln und die Grundidee immer im Fokus zu behalten. Zwar konnte die Eröffnungsfeier aufgrund von Covid-19 nicht durchgeführt werden, aber dass die Erlebniswelt ein voller Erfolg ist, beweist die erfreuliche Besucheranzahl – und das trotz der Pandemie.

 

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